„Gesundheit beginnt im Darm“

Der Darm gilt schon seit tausenden von Jahren in allen Kulturen der Welt als Zentrum des Lebens.

Stress, moderne Ernährungformen und Medikamente können den Darm daran hindern, die für unseren Organismus lebenswichtigen Aufgaben auszuführen.

Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigten diese Theorie. Grundbedingung für die Gesunderhaltung von Körper und Geist ist eine intakte Darmflora. Diese produziert ca. 80% unserer Immunzellen zur Abwehr von Krankheiten und Allergenen. Selbst für die Gehirnleistung ist das Mikrobiom von Bedeutung. Wenn der Darm nicht funktioniert, können Sehschwierigkeiten, Konzentrationsprobleme und ständige Müdigkeit die Folge sein.

Weitere Beschwerdebilder sind z.B.:

  • Verstopfung
  • Durchfall
  • Reizdarm
  • Blähungen
  • Unverträglichkeiten
  • entzündliche Darmerkrankungen
  • Harnwegsentzündungen
  • hormonelle Dysbalancen
  • Übergewicht
  • Neurodermitis
  • Akne
  • Schuppenflechte
  • Haarausfall
  • Konzentrationsstörungen
  • Müdigkeit
  • Schlafstörungen
  • e.t.c

Über eine gezielte Darmflora-Analyse lassen sich induviduelle Dysfunktionen gut erkennen und behandeln.

Stress Und Darm

Viele Menschen stehen heutzutage unter Dauerstress. Im Job wachsen die Anforderungen, ständige Bereitschaft wird voraus gesetzt, privat häufen sich Hausarbeit und die Freunde wollen auch noch zu ihrem Recht kommen…selbst im Urlaub hat man nur wenig Zeit und möchte viel erleben.
Dauerstress, egal welcher Art, hat einen grossen Einfluss auf die Psyche und den gesamten Organismus. Untersuchungen haben gezeigt, dass die beste Therapie gegen Stress nicht die Gabe von Psychopharmaka ist, sondern ein gesunden und funktionierender Darm. Unter Dauerstress kommt es zu einem Mangel an Hormonen und Neurotransmittern, die nicht mehr ausreichend nachpoduziert werden können. Man fühlt sich müde, antriebslos und alles „schlägt auf den Magen“. Wissenschaftler sprechen hier von einer Darm-Hirn-Achse. Dieser Nachrichtenkanal verläuft in beide Richtungen und wird zu 90% von unseren Darmbakterien bestimmt. Der Darm verfügt über ein ähnliches Nervengeflecht wie das Gehirn, es sind die gleichen Zelltypen, Wirkstoffe und Rezeptoren. Unser Bauchhirn speichert Erlebtes und kann entsprechende Befehle an den Körper senden, wie z.B. Appetit, Schmerz, Stimmung, Konzentration und Leistungsfähigkeit. Dauerstress macht nicht nur ein ungutes Bauchgefühl, er beschädigt sogar die schützende Darmoberfläche, die u.a. zur Abwehr von Toxinen, Allergenen und anderen Krankheitserregern dient, es kommt zu Entzündungen. Dies wird von den unseren Bakterien ans Gehirn gemeldet und wir fühlen und miserabel. Ignoriert man diesen Zustand über längere Zeit, können gesundheitliche Probleme die Folge sein. Probiotika können ausserordentlich positiv auf durch Stress verursachte Störungen Einfluss nehmen, sie können entzündungshemmend und aufbauend auf die Darmschleimhaut und den Stoffwechsel optimierend wirken. Die Verdauung und die Produktion von Botenstoffen, wie z.B. Serotonin und Melatonin etc, können sich normalisieren.

Können Bakterien das Körpergewicht beeinflussen?

Ihr kennt das vielleicht selbst…man verzichtet heldenhaft auf Süßigkeiten, vermeidet Pasta um jeden Preis oder schwört sogar sämlichen Kohlenhydraten ab…nur die Waage lässt sich nicht im geringsten davon beeindrucken?

Fakt ist, dass sich die Darmflora von schlanken und adipösen Menschen unterscheidet. Bei Übergewichtigen Menschen sind bestimmte Bakterien, die „Firmicutes“, häufiger vertreten als bei Normalgewichtigen. Diese bunkern aus dem Essen jede verwertbare Kalorie und können sogar noch aus unverdaulichen Ballaststoffen Energie gewinnen. Firmicutes sind, sozusagen, auch bekannt unter dem Namen „Jo-Jo-Effekt“. Macht der Mensch eine Diät, schaltet alles auf Sparflamme…sobald wieder Nahrung fliesst: Feuer frei zum Einlagern für schlechte Zeiten!
Ausgewählte Probiotika können hier helfen, die Darmflora in ein entsprechendes Gleichgewicht zu bringen.

Eine Stuhlanalyse zur Firmicutes-Bacteroidetes-Ratio gibt hier aufschlussreiche Informationen zur Therapie.

Darm und Reise: Wenn einer eine Reise tut….

…dann kann er was erzählen…

Mit den kalten Monaten beginnt bei vielen die Reiselust in warme Länder, um noch ein wenig Sonne zu tanken. Packen, ab zum Flughafen und – schwupps – ist es 30° wärmer. Wunderbar! Wäre da nicht die ein oder andere Überraschung, die den Darm so richtig auf Touren bringt. Und so verbringt man die Urlaubstage eher auf der herrlich bunt gefliesten Toilette als am Strand.
Die Ursachen sind vielfältig, so können die ungewohnte Ernährungsweise, der Klimawechsel, Reisestress oder Krankheitskeime der Auslöser für unangenehme Verdauungsstörungen sein, teilweise sogar noch Wochen nach der Reise. Seit einiger zeit weiss man, welche Bösewichter für den Ärger im Urlaub zuständig sind. Besonders häufig (60%) sind die ETEC-Bakterien, wie z.B. Escherichia coli, welche den Darm im wahrsten Sinn vergiften. Seltener, aber noch gemeiner sind Salmonella thyphimurium, Campylobacter und Shigella flexeri. Diese Keime können nicht nur Durchfälle auslösen, sondern auch resistente Darmentzündungen. Laut Untersuchungen von Tropenmedizinern haben die Länder Afrikas, Südamerikas und Südostasiens das höchste Risiko von Reisediarrhoe. Die einfachsten Regeln, um vorzubeugen, sind: keine Eiswürfel, kein Leitungswasser, keine rohen Salate und kein Obst, das nicht geschält werden kann. Aber das reicht leider nicht immer. Die Vorsorge mit bestimmten probiotischen Darmkeimen in einer wirksamen Zusammensetzung hat sich in meiner Praxis in vielen Fällen als ausgesprochen effektiv erwiesen. Durch die Gabe vor, während und nach der Reise können Probiotika den Darm so beeinflussen, dass sich schädliche Keime nur schwer vermehren können.
So sollte dem Traumurlaub nichts mehr in Wege stehen ;))

Drei-Monats-Koliken, Hautveränderungen und Co…

Dysbalance im Kinderdarm?

Das Mikrobiom hat einen großen Einfluss bei Schwangerschaft und Geburt und ist in hohem Maße mitverantwortlich für die gesunde Entwicklung des Kindes. Schon im Mutterleib kommt das Kind indirekt in Kontakt mit der intestinalen Flora der Mutter. Zu Beginn der Geburt ist der Darm des Kindes frei von Besiedlung, das ändert sich mit dem Geburtsvorgang. Dann kommt das Kind in Kontakt mit der mütterlichen Vaginalflora. Hier wird über Haut und Körperöffnungen die Besiedlung gestartet. Die Flora der Mutter ist also der Grundstein für das Mikrobiom des Kindes, sie hält ein ganzes Leben lang. Wie wir wissen, geht die Vermehrung von Bakterien enorm schnell, der kleine Mensch erhält so u.a. seinen Immunschutz und die Möglichkeit, Nahrungsmittel, wie z.B. Muttermilch zu verdauen. Die Muttermilch enthält neben lebenswichtigen Nährstoffen eben auch Bakterien. Über den Hautkontakt kommen weitere Mikrobiota dazu.
Studien zeigen, dass ein Kaiserschnitt Folgen für die Flora des Kindes haben kann. Auffällig ist eine Häufung von Neurodermitis und Asthma, sowie die Disposition zu Allergien/Unverträglichkeiten. Viele können als Erwachsene zu Reizdarm-Patienten werden. Manchmal ist ein Kaiserschnitt lebensrettend und unumgänglich. Spezielle Probiotika für Kinder können hier ein Defizit ausgleichen.
Eine effektive und gute Besiedlung des kindlichen Darms kann nach neuesten Erkanntnissen auch 3-Monats-Koliken und „Schreikindern“ vorbeugen. Probiotika können hier gezielt eingesetzt werden.